Wenn es tagsüber zu laut ist durch Verkehrs- oder Fluglärm, singt die Amsel ihre melodischen Flötentöne nachts. Die Amsel – auch Schwarzdrossel genannt – ist nicht gefährdet. Wer sie im Garten fördern will, achtet auf kleine Stücke mit niedrigem Rasen oder offenem Boden.
Das Rotkehlchen ist verwandt mit Singdrossel und Nachtigall. Das hört man auch an ihrem feierlichen, melancholischen Gesang. Rotkehlchen sind in Bayern nicht gefährdet. Dichtes Gebüsch und ein bisschen ‚Wildnis’ in Garten und Grünanlage helfen aber, damit sich das Rotkehlchen einstellt.
Ein Teil der bayerischen Blaumeisen verbringt den Winter am Mittelmeer, der andere Teil bleibt hier. Rotkehlchen sind in Bayern nicht gefährdet. Dichtes Gebüsch und ein bisschen ‚Wildnis’ in Garten und Grünanlage helfen aber, damit sich das Rotkehlchen einstellt.
Hackt seine Schlafhöhlen leider auch gerne in wärmegedämmte Fassaden: der Buntspecht. Buntspechte sind in Bayern nicht gefährdet. Trotzdem sollte man zu ihrem Schutz alte Bäume im Garten und in den Grünanlagen und Parks erhalten.
Die Kohlmeise ist einer der häufigsten Vögel in Bayern. Kohlmeisen sind in Bayern nicht gefährdet, in strengen Wintern kann der Bestand aber stark zurückgehen. Wer den Höhlenbrütern etwas Gutes tun will, erhält Bäume mit Spechthöhlen oder hängt Meisennistkästen auf. Einheimische, beerentragende Strauch- und Laubbaumarten im Garten ergänzen das Futterangebot für die Vögel.
Spatzen sind am Futterhaus oft streitsüchtig, werden aber dem Menschen gegenüber leicht zahm und fressen dann sogar aus der Hand.In vielen Städten sind Haussperlinge durch Brutplatzverlust (Gebäudesanierungen) und Bodenversiegelung selten geworden. Im Zentrum Münchens kommt der Spatz so gut wie nicht mehr vor. In Deutschland steht er deshalb bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Wo er noch brütet, kann man ihn schützen, indem man Spalten an Gebäuden offen hält, und Wiesen seltener mäht. Auch dichte Wandbegrünungen und Hecken werden als Brutplatz genutzt und helfen dem Spatz.
Die Haubenmeise ist durch ihre Haube unverwechselbar. Wozu die Haube sonst nützt, ist nicht bekannt. Haubenmeisen sind in Bayern noch nicht gefährdet, aber wo Nadelwälder durch das Waldsterben verschwinden, gehen die Bestände zurück. Gutes tut man der Haubenmeise, wenn man einen großen Nadelbaum im Garten stehen hat.
Feldsperlinge haben es gerne warm und übernachten deshalb zu zweit in kleinen Nischen. Der Feldsperling steht in Bayern auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten. Vor allem das durch die Intensivierung der Landwirtschaft geschmälerte Nahrungsangebot macht ihm zu schaffen. Die Förderung des ökologischen Landbaus mit seinen klein strukturierten Agrarlandschaften hilft ihm daher ebenso wie der Erhalt alter Obstgärten, Hecken und Büsche und das Angebot von Nistkästen.
Grünlinge kann man im Winter sehr gut am Futterhaus beobachten. Der Grünling- auch Grünfink genannt - wird zurzeit nicht als gefährdet eingeschätzt, bei der letztjährigen Zählung landete er auf Platz 3 dicht hinter der Amsel. Er liebt abwechslungsreiche Gärten mit Altbäumen, Sträuchern und Kräutern.
Der Kleiber kann als einziger Vogel in Europa kopfüber einen Baumstamm hinab laufen. Dem Kleiber macht das Fällen alter Bäume zu schaffen, dennoch gilt er zurzeit als nicht gefährdet. Deshalb hilft der Erhalt naturnaher Wälder auch dem Kleiber. Als Bruthilfe können spezielle Kleiber-Nistkästen aufgehängt werden.
Bergfinken können in Schwärmen von mehreren Millionen Vögeln bei uns auftauchen. Bergfinken sind häufige, ungefährdete Wintergäste. Falls im Winter Bucheckern durch den Schnee unerreichbar sind, kommen sie gerne ans Futterhaus.
Der Kernbeisser ist am Futterhäuschen ein Raufbold. Regionale Bedrohung durch das Abholzen von Auwäldern und Althölzern. Wer Kernbeißer fördern will, lässt alte Obstbäume im Garten stehen, und pflanzt lieber Laub- als Nadelbäume
Der Buchfink ist der häufigste Vogel in Europa. Herr Buchfink besitzt als Schönling einen rotbraunen Rücken und einen taubenblauen Schopf. Typisch sind die weißen Flügelbinden an den fast schwarzen Flügeln. Das Weibchen gibt sich mit einem schlichten beige- grünlichen Federkleid zufrieden.
Selbstbewusste Damen bevorzugt: bei der Balz übernimmt das Gimpel-Weibchen die Initiative. Der Dompfaff liebt heimische Beerensträucher wie Holunder und Vogelbeere und freut sich deshalb über Gartenbesitzer, die diese pflanzen. Er gilt als nicht gefährdet, aber zu seiner Verbreitung gibt es noch viele offene Fragen. Deshalb sind Meldungen bei der Stunde der Wintervögel besonders wichtig.
Schwanzmeisentrupps suchen Bäume und Sträucher beim raschen Weiterwandern nach Nahrung ab, wobei jeder Baum nur einmal täglich angeflogen wird, um die Chance auf Beute zu erhöhen. Schwanzmeisen sind viel seltener als Blau- und Kohlmeisen. Große Verluste erleiden sie in strengen Wintern. Sie brauchen artenreiche Wälder mit vielen Büschen, in reinen Fichtenforsten können sie nicht überleben. Mit dem Erhalt von Obstgärten mit altem Baumbestand und der Pflanzung vieler heimischer Sträucher hilft man ihr am meisten
Türkentauben schmiegen sich gerne an ihren Taubenpartner und kraulen ihm das Gefieder. Die Türkentaube ist nicht gefährdet, aber als Kulturfolger von Siedlungsentwicklungen und Änderungen der Stadt-Lebensräume betroffen. Der Erhalt alter Bäume und von Grünräumen in Siedlungen kommen ihr genauso zugute wie die Rücksichtnahme bei Gebäudeneu- und –umbauten.
Wacholderdrosseln sind nicht gern allein und zetern im Schwarm wie eine Horde Tempelaffen. Die Wacholderdrossel ist in Bayern nicht gefährdet. Wer sie in seinen Garten locken will, pflanzt Beerensträucher und mäht den Rasen nicht so oft, dann findet sie mehr Insekten vor.
Der Zeisig-Gesang „Di- di- didl- didl- dä“ wird volkstümlich mit „Ziegenfleisch ist zäh“ übersetzt. In Jahren mit wenigen Fichtenzapfen nimmt der Bestand der Zeisige ab, erholt sich im nächsten Jahr aber wieder. Insgesamt weiß man über den Zeisig noch viel zu wenig, Beobachtungen bei der Stunde der Wintervögel sind deshalb besonders wichtig. Fördern kann man den Vogel mit Birken, Lärchen und Kiefern in Garten und Grünanlage.
Die Tannenmeise hortet Nadelbaumsamen für magere Zeiten. Vergessliche Vögel können so einen ganzen Wald pflanzen. Der Tannenmeise macht das Waldsterben zu schaffen, vor allem dort, wo Fichte und Tanne betroffen sind. Meist ist sie aber ziemlich häufig. Sie braucht dichte Nadelbäume als Schutz vor Feinden. Vereinzelt werden auch Nistkästen angenommen.  
Für Seidenschwänze ist der Winter bei uns herrlich warm und nahrungsreich, denn sie leben sonst in der Taiga.Seidenschwänze sind nicht gefährdet, aber sie werden seltener, was auch Wanderbewegungen als Ursache haben kann.Man hilft ihnen, wenn man Sträucher und Bäume nicht vor Ende des Winters schneidet, damit Beeren und Früchte zur Verfügung stehen.
Stare sind perfekte Stimmenimitatoren: Gesänge anderer Vögel, Handytöne, Alarmanlagen oder Rasenmähergeräusche werden täuschend ähnlich nachgemacht. In Bayern sind Stare nicht gefährdet, lokal und regional nehmen die Bestände jedoch ab. Starennistkästen und etwas Fallobst im Garten wissen die Vögel zu schätzen.
Textquelle: NABU